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Landessieger und dritter Platz bei der Deutschen Meisterschaft

Jannik Emanuel Luger, mittlerweile 19 Jahre alt, absolvierte seine Ausbildung in der Zimmerei Holger Krauß in Leutershausen. Als bayerischer Landessieger nahm der Mittelfranke automatisch an den Deutschen Meisterschaft im Handwerk teil – und errang dabei den dritten Platz.

Herr Luger, herzlichen Glückwunsch zum Landessieg und dem dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft! Hatten Sie im Vorfeld mit diesen Erfolgen gerechnet?

Ich muss sagen, in der Ausbildung fiel es mir schon leicht, die Aufgaben zu verstehen. Aber dass ich soweit komme, hätte ich mir nie träumen lassen.

Wie haben Sie sich auf die Wettbewerbe vorbereitet?

Für den Landeswettbewerb hatte mir Herr Schneider, ÜBA-Ausbilder in Ansbach, verschiedene Werkzeuge angeboten und geholfen, die Aufgaben zu verstehen und zu üben. Für vier Tage gab es direkt vor der Prüfung eine offizielle Vorbereitung mit allen Kammersiegern Bayerns (Anm.: vom LIV mitorganisiert). Die Prüfung war dann am 13. Oktober in Ansbach. Für die Vorbereitung des Bundeswettbewerbes kam ich einige Nachmittage zum Üben, da ein Projekt jeweils mehrere Tage in Anspruch nahm.

Zusätzlich gab es noch eine offizielle viertägige Übung mit dem Landessieger von Baden-Württemberg im Ausbildungszentrum Biberach an der Riß beim Trainer der Deutschen Nationalmannschaft.

Wie liefen die Wettbewerbe ab?

Bei beiden Aufgaben wurde alles von Hand ausgearbeitet. Das bedeutet, dass z.B. alles, was gesägt werden konnte, auch gesägt werden musste. Die Schnitte durften nicht mit Hobel oder Bundaxt nachgeputzt werden, dafür gab es Punktabzug. Alles, was nicht gesägt werden konnte, musste mit dem Stemmeisen rausgestemmt werden. Die einzigen Schnitte, die mit einer Tischkreissäge gemacht werden durften, waren Längsschnitte, die so lang wie das Bauteil waren. Diese wurden passgenau mit dem Hobel nachgeputzt.

Bei beiden Wettbewerben wurde das komplette Modell im Maßstab 1:1 gezeichnet. Für die Blatteinteilung wurden zuvor alle Profile auf einem DIN A3 Blatt gezeichnet.

Alle Verbindungen wurden konstruiert und alle Bauteile ausgetragen und ausgeklappt. Um den Überblick nicht zu verlieren, wurden alle fertigen Hölzer auf der Platte nochmals mit einem dicken Stift nachgezeichnet.

Warum haben Sie die Ausbildung zum Zimmerer begonnen?

Von klein auf wollte ich wie mein großer Bruder auch Landwirt lernen. Als aber mein Bruder dann für seine Weidetiere eine Halle als Winterquartier hat aufstellen lassen, hat es mich so fasziniert, wie der Zimmerer die ganze Halle von Hand abgebunden und aufgerichtet hat. Ich habe dann verschiedene Praktika in Holzbaubetrieben gemacht und nach meinem „Quali“ die Ausbildung als Zimmerer begonnen.

Was ist für Sie das Schönste am Zimmererberuf?

Viele denken das Zusammenbauen und Aufstellen von Fertigwänden. Aber für mich ist es das von Hand abbinden. Ich lege Wert auf traditionelles Handwerkszeug und Ausarbeiten von alten traditionellen Fachwerkbauteilen und Dachstühlen. Dann sieht man beim Zusammenbauen, dass alles passt.

Wie geht es für Sie beruflich weiter?

Ich werde jetzt erstmal zwei Jahre lang Praxiserfahrung sammeln um danach die Meisterschule zu besuchen.

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