Erster Goldener Meisterbrief für eine Zimmermeisterin in Bayern

Als erste Zimmermeisterin in Bayern hat Sieglinde Kammerl-Eibl von Kammerl Holzbau in Brunn den Goldenen Meisterbrief bekommen. Die Auszeichnung ging am 7. April 2017 im großen Spiegelsaal der Regierung Oberpfalz an alle Handwerksmeister, die vor 35 Jahren ihre Meisterprüfung abgelegt haben und seither durchgehend selbstständig oder in leitender Stellung als Meister tätig waren.

Sieglinde Kammerl-Eibl (58) musste früh Verantwortung übernehmen, nachdem ihr Vater und Firmeninhaber Johann Kammerl 1981 unerwartet verstorben war. Die junge Zimmermeisterin (Prüfung 1982 abgelegt) leitete gemeinsam mit ihrer Mutter Herta Kammerl die Geschäfte. Ab 1988 übernahm Sieglinde Kammerl-Eibl dann in Eigenregie die Geschäftsführung.

Betrieb und Familie gemeistert

"Dass ich Betrieb und Familie mit drei Kindern meistern konnte, verdanke ich meiner Mutter und meinem Mann." Ihre Mutter hat sie tatkräftig im Familienalltag unterstützt, ihr Mann Heinrich Eibl - selbst Zimmerer - arbeitete auf den Baustellen, während sich Sieglinde Kammerl-Eibl u.a. um Angebote, Kundenverhandlungen und Buchhaltung kümmerte.

Die Geschäftsführung hat Sieglinde Kammerl-Eibl 2015 an ihren Sohn Christian Eibl übergeben. Sie arbeitet aber weiter in leitender Stellung mit. Gerne blickt die Seniorchefin zurück: "Ich bin stolz darauf, was ich geschafft habe und dass ich nun den Goldenen Meisterbrief bekommen habe."

Zimmerer: Traumberuf auch für Frauen

Langweilig wird es Sieglinde Kammerl-Eibl ohnehin nicht. Sie gibt Zimmererlehrlingen in Regensburg Praxisunterricht. Weibliche Azubis sind in ihren Klassen nach wie vor die Ausnahme. Doch Kammerl-Eibl hat es nie bereut, den Zimmererberuf erlernt zu haben. "Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen." Denn die Planung und Organisation im Zimmererhandwerk haben es ihr angetan.