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Sechs Zimmerergesellen freigesprochen

Sechs Zimmerer wurden freigesprochen, stv. Fachgruppenleiter Michael Aicher (rechts) freute sich über die Auszeichnung seines Azubis Benno Thalhammer (vorne, 2.v.l.).

Mit der Lossprechungsfeier der Bauinnung Regensburg endete für 28 Bauauszubildende erfolgreich eine dreijährige Ausbildung zum Zimmerer, Fliesenleger, Maurer oder Betonbauer. Bei den Zimmerern wurde der Prüfungsbeste Benno Thalhammer (Ausbildungsbetrieb: Aicher Holzbau GmbH, Regenstauf) ausgezeichnet.

Innungsobermeister Johann Seidenschwand, Dr. Haber als Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und Landrätin Tanja Schweiger gratulierten den jungen Handwerksgesellen und übergaben die Prüfungszeugnisse.

Das Handwerk dominiert am Bau

Seidenschwand rief den jungen Bauabsolventen die Bedeutung des Bauhandwerks in Erinnerung: "Der Bau in Bayern ist überwiegend handwerksgeprägt und nicht wie andere Wirtschaftsbereiche von der Industrie dominiert. 65 Prozent der 13.000 bayerischen Baubetriebe sind Handwerksbetriebe. Das Bauhandwerk realisiert dabei starke 75 Prozent der Gesamtproduktion am Bau, davon im Wohnungsbau fast 90 Prozent. Das bayerische Bauhandwerk ist also in Anlehnung der Imagekampagne des Handwerks die Bauwirtschaftsmacht von nebenan."

Das handwerklich geprägte Umfeld garantiere Facharbeitern am Bau auf Dauer sichere Arbeitsplätze, weil die marktwirtschaftlichen Risiken trotz eines bundesweiten Bauumsatzes von jährlich 112 Milliarden Euro bei 76.000 Baubetrieben auf sehr viele Betriebe verteilt sind.

Attraktiven Zusatzleistungen

Nicht außer Acht lassen sollten die jungen Handwerksgesellen auf Ihrer Lohnabrechnung laut Seidenschwand künftig neben den dort ausgewiesenen Stundenlöhnen die hohen tariflichen Zusatzleistungen wie tarifliche Altersvorsorge, zusätzliches Urlaubsgeld usw.: "Unter Einrechnung aller tariflichen Leistungen werden so aus beispielsweise 15 Euro Stundenlohn am Bau fast 18 Euro. Ein Unterscheid von fast 3 Euro in der Stunde oder 5.000 bis 6.000 Euro mehr im Jahr. Derart hohe tarifliche Lohnnebenleistungen haben bei weitem nicht alle Branchen zu bieten."

Mit einer tariflichen Absicherung in der Rente mit bis zu 350 Euro monatlich zusätzlich zur gesetzlichen Rente als sogenannte Tarifrente Bau könnten die Berufseinsteiger einmal rechnen. Die Finanzierung der tariflichen Zusatzversorgung startet am Bau als einer der wenigen Branchen in Deutschland mit einer Sozialkasse (= SOKA-BAU) bereits zu Beginn der Ausbildung, so dass die Absicherung der Arbeitnehmer bis zum Alter bundesweit sichergestellt sei.

Hohe Ausbildungsquote

Beim Dank an die Baubetriebe für ihre oft jahrelange Bereitschaft zur Ausbildung stellte Seidenschwand die vorbildliche Ausbildungsleistung des Handwerks in den Mittelpunkt. Er rief in diesem Zusammenhang die mit 8 Prozent im Handwerk zu
verzeichnende Ausbildungsquote in Erinnerung, die in Betrieben der Großindustrie nicht selten zum Teil lediglich bei weniger als einem Prozent liege.

Auch der landläufigen Meinung, eine Bauausbildung könne man im Vorbeigehen erfolgreich absolvieren, trat Obermeister Seidenschwand entgegen: "In den 13 Stunden Prüfungszeit müssen Bauauszubildende, die eine Abschlussprüfung am Bau absolvieren, einiges in Theorie und Praxis leisten. Geschenkt wird einem in 5 Stunden Theorieprüfung in 3 unterschiedlichen Fächern sowie 8 Stunden Praxisprüfung nichts. Umso höher sei die Leistung der 28 nun ins Berufsleben entlassenen Gesellen und 15 Hochbaufacharbeitern zu bewerten, denn schließlich haben diese ja alle die abgelegte Prüfung bestanden."

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